Vom Flowerpower- zum hippen Trendgetränk

Craft-Beer Boom
Was bedeutet Craft-Beer?

Craftbeer (auch Craftbier) ist eine Gattung von Bieren, die nicht grossindustriell, sondern handwerklich gebraut werden. Mitunter zeichnen sie sich durch unkonventionelle Mischungen verschiedener Hopfensorten aus. Häufig werden innerhalb oder ausserhalb des Reinheitsgebotes alte oder regionsuntypische Bierstile aufgegriffen und neu interpretiert.

Woher kommt die Craft-Beer “Bewegung”?

Die Craft-Beer-Bewegung entstand in den 1970er Jahren in den Vereinigten Staaten als Reaktion auf den dort vorherrschenden, von der Brauindustrie geprägten Biermarkt. Von tausenden vorwiegend lokal bekannten Brauereien überstanden die Prohibition in den USA nur Grossbetriebe wie Miller oder Anheuser-Busch, die zwischen 1920 und 1933 auf alkoholarme Getränke (Near Beer) ausweichen konnten. Diese dominierten fortan den amerikanischen Markt, was zu oftmals geschmähten und als „wässrig und geschmacklos“ bezeichneten Standardbieren führte.

Wer waren die “jungen Wilden”?

Ausgehend von Hobbybrauern entwickelte sich ab den 1970er Jahren ein Widerwille gegen diese Biere und ein Trend zu eigenem Brauen. Dafür wurden die Begriffe «craft brewing» und «craft beer» prägend. Es waren von grossen Brauereikonzernen unabhängige Brauereien, die ihre Produkte in bewusster Konkurrenz und Abgrenzung zu den konventionellen Brauereien als besonders hochwertig bewarben und Biere auf der Basis traditioneller europäischer Stile (belgisch, englisch, deutsch) brauten. Die Zahl der Brauereien sog. Microbreweries und Biermarken in den USA stieg darauf massiv.

Wo stehen wir im Craft-Beer “Boom”?

Gemäss dieser Definition war 2015 mehr als jedes zehnte in den Vereinigten Staaten gezapfte Bier ein Craftbeer. Dies entspricht 14 Prozent des Gesamtbierumsatzes in den USA. Ein entsprechender Markt entwickelte sich auch in Grossbritannien als Folge der Kampagne für traditionelle Ales, die «campaign for real ale» (CAMRA). Die Anzahl der Brauereien in der Schweiz lag 2021 bei über 1200 amtlich registrieren Braustätten, was der höchsten Brauereidichte der Welt entspricht! Der weltweite Marktanteil der Craftbiere liegt bei ca. 2,5 % der jährlich gebrauten 2.000.000.000 hl, verbraucht aber 20 % der globalen Hopfenernte. Das sagt sehr viel über die Qualität der handwerklich gebrauten Biere aus, denn da wird deutlich mehr (z.Bsp. IPA’s) und vor allem hochwertiger Aroma-Hopfen verwendet.

Was für eine Stellung haben die “belgischen” Craft-Biere?

Die belgischen Biere sind der eigentliche “Inbegriff” der Craft-Biere! Weil Belgien eine über 1000-jährige Biertradition hat und sich nie durchs Reinheitsgebot hat einschränken lassen. Die belgischen Brauer waren schon immer die “crazy guys” am Braukessel. Sauerbiere, wilde Hefen, holzfassgereifte Lambic und Geuze, Frucht- sowie Kräuterbiere und bis 12%-ige Starkbiere um nur einige Wenige zu nennen. Auch die lange Tradition und der Einfluss der in Klöstern gebrauten “Trappistenbiere” ist in Belgien stark ausgeprägt. Rund die hälfte aller anerkannten Klosterbrauereien befinden sich in Belgien. Es gibt rund 1600 verschiedene und meist sehr hochwertige belgische Biere auf dem Markt. Belgien ist das einzige Land auf der Welt, wo die Bierkultur zum UNESCO Weltkulturerbe erkoren wurde!

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